Was ist die 3-Worte-Challenge?

Sie schicken mir drei Worte per E-Mail oder über Social Media. Von allen Vorschlägen entscheide ich mich für einen und mache aus ihnen jeden Monat ein Gedicht. Dies wird hier, in meinem Newsletter und auf Social Media von mir veröffentlicht.

 

Hier sind die Ergebnisse:

05. Oktober 2024: die 17. Runde

 
Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Rose, Streit, Mitternacht. Dies war die Herausforderung von Sabine für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

Abschied

 
Eine letzte Rose trauert in den Abend,
Liebeslieder tollpatschen in der verbliebenen Zeit.

 

Gerne würde ich noch bleiben,
meine leisen Atemzüge ins weite Land verteilen.

 

Doch die letzte Rose eilt jetzt ohne uns,
wir mitternachten ihr entgegen.

 

Landüber widerstreiten wir,
Liebe wagt sich nur noch selten in unser Haus.

 

Händeringend warte ich vergeblich,
Rosen trauern längst schon auf dem Rasen.

 

03. September 2024: die 16. Runde

 
Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Tränen, Lächeln und Lied. Dies war die Herausforderung von Agnes für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

(Kleine) Morgenroutine

 
Sammle deine kleinen Tränen
und hänge sie zum Trocknen auf.
 
Lege dir ein Lächeln in die Brotbox
für einen starken Tag.
 
Verstecke ein Lied in deiner Schultasche,
dass es den Tag mit dir singen wird.

 

05. August 2024: die 15. Runde

 
Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Gestrüpp, Gold und Garten. Dies war die Herausforderung von Anna für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

 

 

Gold in meinem Garten

 
Am frühen Morgen
mit geschlossen Augen
wollte ich Gold ernten
zog hinaus
kam bis zum Gartentor
streifte Obst und Gemüse
scheiterte an meinen Grenzen.

 

Am frühen Mittag
mit offenen Augen
wollte ich Gold zählen
sah mich um
fand nur Gestrüpp
verfing mich in der Wahrheit
und konnte nicht zurück.

Am frühen Abend
schloss ich die Augen
verschenkte mein Gold
ging zurück in den Garten
legte mich zu den Blumen
summte mit den Hummeln
und wartete auf die Nacht.

 

01. Juli 2024: die 14. Runde

 
Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Elefanden, Erdbeeren und Erdbeben. Dies war die Herausforderung von Klara für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

 

 

Träume

 
Träume von eleganten Elfen,
Elefanten pflücken Erdbeeren.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Wäre da nicht das Erdbeben,
nebenan im Elternhaus.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Träume von Urlaub, Frieden,
Sandstränden und Glück.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Wären da nicht Eifersucht,
Zweifel, Hass und Angst.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Träume von Brücken über Meeren,
Schiffe winken mir zu.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Wäre da nicht die Sintflut
in unseren Herzen.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Träume von freundlichen Menschen,
Soldaten bewaffnen sich mit Worten.

 

Es könnte so friedlich sein.

 

Wäre da nicht die Trauer,
die Erkenntnis um verspielte Chancen.

 

Es hätte so friedlich sein können.

 

01. Juni 2024: die 13. Runde

 
Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Luft, Krieg und Tote. Dies war die Herausforderung von Manfred für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

Nachricht von meiner Seele

 

Nachricht von meiner Seele:
Bleibe stehen, hole Luft,
vergiss weinen und vergiss trauern nicht,
auch nicht schlafen und nicht wachen.
Du bist alleine, du bist nicht allein,
beides ist wahr, entscheide dich.

Nachricht aus meinem Kopf:
Es ist Krieg, du bist verletzt,
du bist alt und kannst nicht zurück,
deine Zeit ist verloren.
Du bist hintangestellt,
das ist längst entschieden.

Nachricht von meiner Seele:
Ich bekomme keine Luft mehr,
verliere jeden klaren Gedanken,
lasse doch die Toten sterben.
Es gibt viele Wege in deine Richtung,
es ist wahr, entscheide dich.

 

 

04. Mai 2024: die 12. Runde

 

Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Erinnerung, Glück und Familie. Dies war die Herausforderung von Dörthe für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

Sieben und Siebzig

 

Sieben
war ich
vieles gab es nicht
mehr war auf der anderen Seite
manchmal versuchten wir unser kleines Glück
Fundstücke vor der Kirche
inmitten der Familie außen vor
von Tag zu Tag
in der kleinen Welt
vorsichtig bewegen
mit unrechter Verantwortung
voneinander weg
niemals beachtet
immer gefordert
sieben
war ich.

Siebenundsiebzig
bin ich
im Überfluss
unnötig Gesammeltes
Erinnerungen träumen vom großen Glück
Bilder verschwimmen vor meinen Augen
inmitten der Welt nicht gebraucht
von Jahr zu Jahr
verrinnt die Zeit
still und leise
schaue ich mich fragend um
Tränen der Vergangenheit
längst getrocknet
wollen ab und zu noch weinen
siebenundsiebzig
bin ich.

02. April 2024: die 11. Runde

 

Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Wahl, Richtung und Ziel. Dies war die Herausforderung von Manfred für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

In allen Richtungen

 

In allen Richtungen nach vorn,
niemals geht es zurück,
alle Versprechungen – am Ende leer.

Hinter uns eine andere Zeit,
unser Blick treibt kopfschüttelnd zurück,
es bleibt nur der Weg nach vorn.

Bis zum Ende will ich bei euch bleiben,
betrauern keinen langen Tag,
den wir gemeinsam erklommen.

Lasst uns nach vorne blicken,
unseren Zielen entgegen,
die Zeit wird immer wieder neu.

Alle Richtungen immer nur vorwärts,
gemeinsam unserer Route entlang,
rückwärts war nie eine Wahl.

29. Februar 2024: die 10. Runde

 

Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Bahnhof, Streik und Regen. Dies war die Herausforderung von Susanne für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

Ein neuer Tag

 
Ein neuer Tag,
stehe im Regen,
sehe den Zügen hinterher.

Ein neuer Tag,
wandere durch Kontinente,
ohne fortzukommen.

Ein neuer Tag,
die Sonne scheint,
ich gehe meinen Weg zu Fuß.

Ein neuer Tag,
ein Bahnhof lockt mich in die Ferne,
mein Mut ruft zu einem Generalstreik auf.

17. Januar 2024: die 9. Runde

 

Diesen Monat habe ich mich für folgende Wörter entschieden: Liebe, Urlaub und Kino. Dies war die Herausforderung von Maria, für ein Gedicht.
 
Viel Spaß beim Lesen!

Meine große Liebe

 
Gestern weinte ich,
niemand hätte mich trösten können,
denn du warst meine große Liebe.

Doch du wolltest es besser haben,
wolltest viel höher hinaus,
ich lächelte und trug unser Leben.

Du throntest auf einem hohen Ross,
wolltest im Kino immer in die erste Reihe
und verlorst dabei den Blick für uns.

Ich wünschte mir eine normale Familie
mit Lachen und Urlaub in der Sonne,
bis zu dem Tag, an dem ich erkannte:

Meine große Liebe war nur eine Idee von mir.
Die 3-Worte-Challenge gibt es – mit Unterbrechungen – seit dem 8. Juni 2020. Auf dieser Seite finden Sie die neueren Beiträge, aber auch die älteren möche ich Ihnen nicht vorenthalten:
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